Rettungswagen für Saporischschja

Eine Frau sitzt hinter dem Steuer eines Rettungswagen. Neben dem Fahrzeug stehen eine Frau und zwei Männer.

Magdeburgs Partnerstadt Saporischschja wird seit mehr als zwei Jahren von russischen Raketen und Drohnen beschossen. Durch die Stadt verläuft eine Frontlinie des Krieges. Was das für das tägliche Leben der Menschen dort bedeutet, zeigen die Bilder aus dem Fernsehen und im Internet nur in geringem Maß. Mit dem Kurzbesuch von Viktoriia Agientaieva wird es ein kleines bisschen greifbarer.

Die Direktorin des Instituts für Stadtentwicklung von Saporischschja holt in Magdeburg einen ausgemusterten Rettungswagen der Malteser ab. Gemeinsam mit Ronni Krug, Magdeburgs Beigeordnetem für Personal, Bürgerservice und Ordnung, wird das Fahrzeug im Rahmen der Städtepartnerschaft zwischen der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts und der ukrainischen Stadt gespendet. Sobald Viktoriia Agientaieva damit ihre Heimat - die sechstgrößte Stadt der Ukraine - erreicht, wird das Fahrzeug wieder im Rettungsdienst eingesetzt. Das ist auch dringend nötig: "Die Rettungswagen sind rund um die Uhr im Einsatz, um verletzte Menschen zu versorgen", erzählt Viktoriia Agientaieva im Alten Rathaus der Stadt. 

Ein bisschen erzählt sie davon, wie vor allem die ehrenamtlichen Hilfskräfte vor Ort koordiniert werden, zu denen auch die Malteser International gehören. Sie berichtet davon, wie die Einsatzkette funktioniert, wenn eine Rakete einschlägt; wie zunächst paramilitärisch Rettungskräfte koordiniert werden und wie sie am Einsatzort arbeiten, bevor überhaupt andere Helfer hinzugezogen werden können. Sie erzählt davon, wie die Stadt versucht, mit den Angriffen umzugehen und trotzdem noch rund 160.000 Flüchtlinge aufgenommen hat. 

Was ihr und ihren Landsleuten Kraft geben, sei nicht nur die materielle Hilfe: "So schwer die Situation auch ist, das Leben, das Arbeiten - es ist gut zu wissen, dass wir auf die Unterstützung hier vertrauen können, besonders auf die zwischenmenschliche und dass wir nicht allein gelassen werden", bedankt sich die Ukrainerin.

Bereits Mitte März haben die Malteser in der Diözese Magdeburg einen Rettungswagen für die Ukraine übergeben. Dieser wird in der Stadt Perejaslavj eingesetzt. Unterstützt wurden beide Übergaben durch das Voets Autozentrum Magdeburg Nord, das die Rettungswagen technisch überprüft und fit gemacht.

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